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And the winner is ?

… Marc Zellhöfer (Motorrad Pedack-Team Zellhöfer). Dem Fürther reichte ein zweiter Platz beim Saisonfinale zum Titelgewinn im YAMAHA R6-DUNLOP-CUP. Den Sieg in Hockenheim holte sich Patrick Hobelsberger (Landau, Motopoint Racing), der damit auch in der Gesamtwertung noch einen Sprung auf zwei machte. Dritter wurde Marco Fetz (Merkendorf, Däschlein DRC) vor Christoph Beinlich (Pößneck, Beinlich Racing Team Geyer) und Yvan Laetzig (FRA Issenheim, Motorrad Rubin Racing Team).

Bis zur Entscheidung war allerdings ein langer Weg. Das um 13:30 Uhr gestartete Rennen musste schon in der ersten Runde abgebrochen werden, nachdem Come Geenen (BEL-Grimber, CG Schüller Racing-Team), Dennis Norick Stelzer (Pirna, Team Bergau / Fuhrmann) und Michael Berger (Winterthur, Motorrad Rubin Racing Team) gestürzt waren und ärztlich versorgt werden mussten. Nach dem Neustart dauerte es immerhin vier Runden, dann wurden erneut rote Flaggen geschwenkt. Diesmal hatte es Nicolas Abadie (SUI Vevey Motorrad Rubin Racing Team) und Angelo Labita (ITA München, Schüller Racing-Team) erwischt.

Glücklicherweise wurde keiner der Fahrer schwer verletzt, aber der enge Zeitplan erlaubte keinen dritten Versuch. Schließlich kam man überein, das Rennen am Ende der Veranstaltung noch einmal zu starten, dann über die gekürzte Distanz von acht Runden. „Wir möchten uns bei der Rennleitung bedanken, dass dieser Kompromiss zustande kam, denn ein Finale, bei dem noch vier Fahrer Chancen auf den Titelgewinn hatten, ohne das entscheidende Rennen wäre schon fatal gewesen“, erklärte Cup-Chef Thomas Kohler erleichtert.

Die besagten Kandidaten hatten sowohl im Training, als auch vor jedem Abbruch und schlussendlich auch bei der Spätvorstellung die ersten vier Plätze inne – sogar fast in identischer Reihenfolge. Nicht wirklich Balsam für die Nerven der Beteiligten. Umso erstaunlicher, dass Marc Zellhöfer die drei Stunden Wartezeit sogar noch für ein Schläfchen nutzte: „Ich kann glücklicherweise recht gut abschalten“, verriet der frischgebackene Titelträger. „Natürlich ist ein gewisser Druck da. 2016 habe ich den Titelkampf beim Finale gegen Kosa verloren, ich war zwar mit der Saison trotzdem zufrieden, aber zweimal Vize-Meister wäre natürlich nicht so toll gewesen“, räumte der 20-jährige Franke ein. „Als es nach dem zweiten Abbruch zunächst hieß, das Rennen wird nicht neu gestartet, war ich gefühlt Meister. Dann musste ich noch mal ran. Heute bin ich bei allen Starts gut weggekommen und konnte das Rennen als Dritter kontrollieren. Als Marco kurz vor Schluss einen Fehler machte und ich vorbeigehen konnte, war ich mir sicher, dass es reicht und habe Pax fahren lassen.“

Patrick Hobelsberger, als Tabellenvierter angereist, hatte am wenigsten zu verlieren, er lag im Training mit der Winzigkeit von 1/1000stel Sekunde und am Ende auch im Ziel vorne. In der Meisterschaft brachte ihn sein erster Saisonsieg sogar noch auf Platz zwei. Dabei hatte es nicht planmäßig begonnen. „Am Freitag kam ich einfach nicht auf Zeiten. Im ersten Quali lief’s dann schon besser und im Abschlusstraining hat es sogar zur Pole gereicht“, freute sich der 21-jährige Niederbayer. „Im Rennen war ich bei allen drei Starts Rad an Rad mit Marco, konnte aber immer als Erster einbiegen. Als ich gegen Ende des Rennens eine gute Sekunde Vorsprung auf Zelli hatte, war mir klar: den Sieg gebe ich nicht mehr her.“

Wer bei Marco Fetz Enttäuschung erwartete, lag daneben. „Ich bin mit dem dritten Platz in meiner Rookie-Saison voll zufrieden, denn wir sind mit dem Ziel in den Cup eingestiegen, uns in der Top-15 zu etablieren. Natürlich war es kein normales Wochenende, wenn es um soviel geht. Ich habe trotzdem versucht, ruhig zu bleiben. Die ersten beiden Versuche waren ja jeweils schnell vorbei, ich war froh, dass das Rennen dann doch noch gestartet werden konnte. Wie bei den ersten beiden Versuchen war ich nach dem Start hinter Pax Zweiter. Drei Runden vor Schluss hatte ich bei einem extrem Bremsmanöver Mühe das Motorrad zu kontrollieren, musste weit gehen und habe dadurch den direkten Anschluss an Zelli verloren. Danach wollte ich nur noch den Podestplatz sicher heimbringen.“

Unzufrieden war dagegen Christoph Beinlich: „Ich bin hier schon im Qualifying nicht wirklich gut zurecht gekommen. Beim Start habe ich weitere zwei Plätze eingebüßt. Schließlich konnte ich mich gemeinsam mit Yvan von der Verfolgergruppe absetzen und ihn zum Schluss auch noch überholen, aber den dritten Gesamtrang habe ich heute leider verloren. Um ehrlich zu sein, richtig zufrieden bin ich mit der Saison nicht“, bilanzierte Beinlich selbstkritisch. Wobei fünf Podestplätze, davon vier Zweite, für einen Rookie mehr als respektabel sind.

Der ist Yvan Laetzig noch nicht gelungen, doch der junge Elsässer freute sich als Fünfter über sein bestes Saisonresultat. „Ich bin sehr glücklich mit meiner ersten Cup-Saison. In Oschersleben hat’s klick gemacht und hier ging der Aufwärtstrend weiter. Eigentlich ist Hockenheim meine Heimstrecke, trotzdem war ich vor einer Woche zum ersten Mal hier. Aber ich bin auf Anhieb sehr gut zurecht gekommen. Ich habe lange mit Chris gekämpft und erst auf dem Zielstrich um ein paar Zentimeter verloren.“

Unmittelbar dahinter brachte Jan Mohr (AUT Hohenems, JM55 – Motorradhaus Gruber) seine R6 auf Platz sechs ins Ziel. „Dieses Jahr war ein Auf und Ab. Ein Sieg zum Auftakt in Oschersleben, aber leider auch viele Ausfälle. Trotzdem bin ich zufrieden, ich habe viel gelernt. Heute war ich im Rennen eine Sekunde schneller als im Training, leider hat es zum Schluss für Yvan und Chris nicht mehr ganz gereicht“, erklärte der 19-jährige Student aus Vorarlberg.

„Mein erster Start war eine Katastrophe, ich bin mit Dennis Stelzer aneinander geraten, der dabei gestürzt ist, das tut mit wirklich Leid für ihn. Bei der Abendvorstellung ging’s recht munter zu. Ich konnte gut vorfahren, hatte sogar schon Platz vier in Sichtweite, dann habe ich mich leider verschaltet, dadurch ist Jan noch durchgeschlüpft“, schilderte Jan Schmidt (Büchingen, Motorrad B&S) den Rennverlauf. Seine Saisonbilanz fällt trotzdem positiv aus: „Sechster der Gesamtwertung, Tendenz steigend.“

Nach zuletzt drei Ausfällen verbuchte Kamil Krzemien (POL Dabie, Krzemien Schüller Racing-Team) diesmal freudig acht Punkte: „Alle Strecken sind für mich neu, aber Hockenheim ist sehr schwierig, man braucht lange, um den Kurs zu verstehen. Am Ende hatte ich nicht genug Grip, um noch weiter zu pushen. 2017 war für mich ein Lehrjahr. Ich habe mich auf Anhieb sehr wohl gefühlt, man lernt viel und die Atmosphäre im Cup ist einmalig, so etwas habe ich noch nirgends erlebt.“

Ein positives Fazit konnte auch Manuel Schoewer (Remscheid, King Bikes – MPB Racing) ziehen. Nachdem er drei Rennen wegen eines Schlüsselbeinbruchs auslassen musste, beendete er die letzten fünf jeweils in den Punkten. „Es macht Spaß da vorne mitzufahren. In der letzten Runde haben sich Kamil und Dennis gestritten, das konnte ich nutzen und bin noch Neunter geworden“, freute sich der 21-jährige Student.

Den letzten Platz in der Top-Ten schnappte sich Michael Götz (Hadamar, Romero-L.H.R.-Racing): „Hockenheim ist nach dem Nürburgring meine Hausstrecke, aber irgendwie nicht mein Ding. Im Großen und Ganzen war es eine gute Saison. Mein 100. Cup-Rennen hätte ich vor drei Wochen fast gewonnen. Auf manchen Strecken war ich schneller als je zuvor. Jetzt Gesamt-Achter – nicht schlecht für einen 44-Jährigen“, grinste der Cup-Klassiker.

Weitere Punkte gab es für Dennis Lippert (Brunnthal, MPB Racing / King Bikes),  Benjamin Müller (Hamburg, Tecius&Reimers Racing Team), Moritz Jenkner (Hohenstein-Ernstthal, PZmotorsport Yamaha Mildner), Marco Freyer (Binswangen, Schüller Racing-Team) und Sandro Wagner (Ofterdingen, Wörner & Hirsch)

Endstand nach 10 Rennen:
1. Marc Zellhöfer (155 Punkte), 2. Patrick Hobelsberger (146), 3. Marco Fetz (144), 4. Christoph Beinlich (135,5), 5. Come Geenen (103), 6. Jan Schmidt (65,5), 7. Kamil Krzemien (57), 8. Michael Götz (57), 9. Dennis Lippert (54), 10. Yvan Laetzig (49)

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