Cup-Geschichte
Come Geenen (Grimber, CG Schüller Racing-Team) schreibt Cup-Geschichte. Der 26-Jährige ist der erste Belgier in der Siegerliste des YAMAHA R6-DUNLOP-CUP. Beim GAMMA RACING DAY vor vollbesetzten Tribünen in Assen entschied er das Rennen mit einem beherzten Überholmanöver in der letzten Kurve für sich. Geenen gewann hauchdünn vor Christoph Beinlich (Pößneck, Beinlich Racing Team Geyer) und Patrick Hobelsberger (Landau, Motopoint Racing). Marco Fetz (Merkendorf, Däschlein DRC) musste sich diesmal mit Platz vier begnügen, Dennis Lippert (Brunnthal, MPB Racing / King Bikes) wurde starker Fünfter. Der Trainingsschnellste Marc Zellhöfer (Fürth, Motorrad Pedack-Team Zellhöfer) stürzte bereits in der zweiten Runde in Führung liegend, sein Vorsprung in der Meisterschaft ist damit auf einen halben Punkt geschrumpft.
„Ein wenig überrascht bin ich schon, denn Marc war im Training wieder sehr stark“, räumte der sympathische Belgier nach dem Rennen ein. „Aber nach seinem Sturz wusste ich, dass es heute eine gute Chance gibt. Ich habe in der letzten Runde in der Timmer Bocht Christoph attackiert und es hat geklappt. Ich bin total glücklich, heute hat einfach alles gepasst. Mal sehen, wie es nächste Woche wird.“
Für Christoph Beinlich gab es schon nach drei Runden Aufregung. „Mein Start war wieder eine glatte eins, aber dann hat sich ein Verkleidungsteil gelöst. Ich habe versucht, es abzureißen, aber mit Handschuhen war das gar nicht so einfach. Die letzten fünf Runden war ich dann in Front, ich rechnete zwar mit einem Angriff, doch als der kam, war in der Schikane einfach kein Platz für zwei. Natürlich ärgerst du dich zunächst, wenn du in der letzten Kurve überholt wirst, aber durch Zellis Ausfall bin ich in der Meisterschaft jetzt bis auf einen halben Punkt dran.“
Spitzenreiter Marc Zellhöfer war auch zwei Stunden nach dem Rennen noch konsterniert. „Mein Start war wie immer verhalten, aber ich konnte schon in der zweiten Runde in Führung gehen. Wenig später habe ich das Vorderrad verloren. Ich war an der Stelle nicht schneller als im Training, möglicherweise war der Reifen noch nicht richtig auf Temperatur“, grübelte der schnelle Franke.
Nach zuletzt drei vierten Plätzen stand Patrick Hobelsberger in Assen endlich wieder auf dem Podium. „Ich war heute vom Start weg vorn dabei. Zelli ist einfach zu schnell eingebogen und übers Vorderrad weggerutscht. Ich habe das Rennen dann sogar einige Runden lang angeführt. Mir war bald klar, dass wir drei das Podium untereinander ausmachen. Leider hatte ich den gleichen Plan wie Come und für uns drei war in der Schikane kein Platz.“
Marco Fetz war das ganz Rennen über im Führungs-Quartett unterwegs, konnte aber am Ende nicht mehr zulegen. „Ich bin nicht unzufrieden, aber insgeheim wollte ich schon mehr. In den letzten Runden hatte ich Mühe dranzubleiben, mein Arm wurde dick und ich hatte kein Gefühl mehr fürs Motorrad. Zudem hat der Grip am Schluss nachgelassen.“ Immerhin bleibt dem 17-jährigen Franken die schnellste Runde.
Vorne angekommen ist nun auch Dennis Lippert (Brunnthal, MPB Racing / King Bikes): „Da ich die Strecke nicht kannte, war Platz 10 im freien Training schon top. Im Quali konnte ich noch eins draufsetzen, mit Startplatz fünf war ich hochzufrieden. Im Rennen kämpfte ich mich nach einem katastrophalen Start wieder auf fünf vor. Schau‘ mer mal, vielleicht klappt‘s ja nächstes Wochenende noch sogar ein bisschen besser.“
Auch Moritz Jenkner (Hohenstein-Ernstthal, PZmotorsport Yamaha Mildner) lieferte als Sechster sein bestes Ergebnis ab. „Das war ein hartes Rennen. Nach vorn war Luft, dafür gab’s von hinten mächtig Druck. Aber heute hatte ich ein gutes Gefühl. Als mir dann von der Box 1.5 Sekunden Vorsprung angezeigt wurden, war ich mir sicher, das bringe ich nach Hause“, freute sich der 17-jährige Sachse.
Recht kritisch betrachtete Jan Schmidt (Büchingen, Motorrad B&S) seinen siebten Platz. „Ich war heute fast eine Sekunde langsamer als im Quali. An Dennis kam ich lange nicht vorbei. Irgendwann hab‘ ich’s dann mit der Brechstange versucht, das ging schief und ich bin vorübergehend wieder zurückgefallen.“
Umso mehr freute sich der Achte Marc Ruber (Reiskirchen, Ruber Racing-Team powered by ZZF) über sein bislang bestes Cup-Resultat. „Heute wollte ich einfach das gute Gefühl aus dem Quali mit ins Rennen nehmen, das ist mir recht gut gelungen.“ Dennis Norick Stelzer (Pirna, Team Bergau – Fuhrmann) sprach von einem ereignisreichen Rennen: “Beim Start von dreizehn auf fünf. Alle sind nach innen gezogen, ich bin außen geblieben und habe zugemacht“, grinste Stelzer verschmitzt. Am Ende wurde es Platz neun „Das ist ganz OK.“
Rang zehn ging knapp an Kamil Krzemien (POL Dabie, Krzemien Schüller Racing-Team). „Ich habe schon etwas mehr erwartet, aber wir hatten viel Spaß im Rennen und viele Überholmanöver. Ich hoffe, dass es nächste Woche wieder etwas weiter nach vorne geht.“
Unmittelbar dahinter kamen Michael Götz (Hadamar, Romero-L.H.R.-Racing), Reto Wiederkehr (SUI Thun, Moto-Star Schüller Racing-Team) und Yvan Laetzig (FRA Issenheim, Motorrad Rubin Racing Team) ins Ziel. Die beiden letzten Punkte holten Mattias Ödlund (SWE Anderslöv, Ödlund Racing Motorrad Ruser) und Manuel Schoewer (Remscheid, King Bikes – MPB Racing), der nach seinem Schlüsselbeinbruch von Oschersleben erstmals wieder am Start war.
Bereits nächste Woche geht es in Assen weiter, dann wie gewohnt im Rahmen der IDM.
Punktestand nach 6 von 10 Rennen:
1. Marc Zellhöfer (85 Punkte), 2. Christoph Beinlich (84,5), 3. Marco Fetz (76), 4. Patrick Hobelsberger (71), 5. Come Geenen (54), 6. Kamil Krzemien (49), 7. Marco Freyer (35,5), 8. Andreas Klambauer (31,5), 9. Dennis Lippert (30), 10. Dennis Stelzer (29)